Bokeh-Monster

Viltrox 75mm F/1,2 „Pro“

Viltrox ist das neue Sigma, bemerkte weise ein Youtube-Foto-Influencer. Seit etwa fünf Jahren hauen die Chinesen eine Linse nach der anderen raus und steigern dabei stetig ihren Qualitätsstandard. Angeboten werden Objektive für Fuji, Nikon, Sony und sogar eines für das Canon R-Bajonett. Letzteres versuchte Canon zu stoppen, was dem Konzern offenbar gelang. Das 85mm für das R-Bajonett ist aktuell mit etwas Glück nur gebraucht zu bekommen. Die Preise bewegen sich deutlich unter denen etablierter Drittanbieter. Gehandelt werden bisher ausschließlich lichtstarke Festbrennweiten von Weitwinkel (13mm) bis hin zum leichten Tele (85mm). Mit dem 75mm/1,2 wagt sich die 2009 in Shenzen gegründete Firma in den Profi-Sektor vor, erkennbar an dem Zusatz „Pro“. Waren die Standardlinsen bereits von ausgesucht hoher Qualität, lässt die Pro-Serie, von der es inzwischen auch ein 27er/1,2 gibt (Stand 2024), keine Wünsche offen. Massiv mit Vollmetalltubus samt Wetterabdichtung ist man mit so einem Teil für alle klimatischen Eventualitäten gewappnet.

Was die Abbildungsleistung anbelangt – selten waren die klickstarken Youtuber von Krolop&Gerst bis Davision so einhellig voll des Lobes. Selbst der sonst kein Blatt vor den Mund nehmende Stefan Wiesner lies sich zu allerlei positiven Bemerkungen hinreißen. Grund genug also, es mit dem Objektiv zu versuchen, wenngleich es hinsichtlich der Brennweite dicht an das bereits im Portfolio befindliche 85er heranreicht.


Nach einigen vielversprechenden Testfotos hatte ich unlängst die Gelegenheit, ein paar Bewerbungporträts zu erstellen, die die Loblieder der Bloggergemeinde bestätigen. Das 85er ist deshalb nicht überflüssig. Zuweilen sind es genau die 10mm, die einem in der freien Natur fehlen.

JPGs „out of Cam“ – 1/180s, F1,2, ISO1000
mit feundlicher Genehmigung